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Marehalm Kultur-Fond

Kunstpreis 2024

So, 10. März 2024So, 28. April 2024

Anna Eisermann

 

Anja Spitzer

 

Die Preisträgerin Anja Spitzer und Anna Eisermann, Laudation, mit Dr. Karin Tuxhorn

 

Der marehalm Kultur-Fond Kunstpreis 2024 wurde am 9. März 2024 im Richard Haizmann Museum im Rahmen eines Festaktes an die Bildhauerin Anja Spitzer aus Berlin verliehen.

Parallel verlieh der marehalm Kultur-Fond am 9. März 2024 erstmalig die Laudation. Im Rahmen eines Festaktes wurde die Laudation an die Künstlerin Anna Eisermann aus Hannover vergeben.

Die Arbeiten von Anja Spitzer und Anna Eisermann werden mit Arbeiten der nominierten KünstlerInnen Christian Pilz und Ines Spanier in einer Kabinettausstellung im Richard Haizmann Museum vom 9. März bis 28. April 2024 präsentiert.

Nach Ausbildung zur Bühnentänzerin mit entsprechender Berufserfahrung folgte für Anja Spitzer ein Hochschulstudium im Fach Freie Kunst -Bildhauerei in Halle und Berlin-Weißensee.

Als Ausgangsmaterial dienen vornehmlich Tonhubel, die einer partiell hohen Bearbeitung unterliegen. Diese in unterschiedliche Intensität angewandt, lässt den entscheidenden Kontrast zwischen geschlossenem Skulpturenkörper und filigranen Randerscheinungen entstehen, der sich bis zu freigespurten Bereichen steigert. Der aus dem Tanz bewusst erlernte Körpereinsatz offenbart innerhalb der Komposition die platzierte Bewegung. Die Skulptur ist persönlicher Abdruck ihrer eigenen Existenz, als plastische, bewusste, lückenhafte Spur, die zum manifestierbaren Bestandteil ihrer selbst wird. Beständigkeit erhalten die Skulpturen durch den Abguss in Metall oder Beton, wobei gerade der feinporige Beton Spitzers Arbeiten eine besondere Leichtigkeit verleiht – ihre Arbeiten somit ephemer wie der Tanz erscheinen.

Diese außergewöhnliche Art, unterschiedliche Künste zu verknüpfen, hat die Jury des marehalm Kultur-Fonds überzeugt, den Kunstpreis 2024 an die Bildhauerin Anja Spitzer zu verleihen.

Anna Eisermanns Kunst baut auf zwei unterschiedlich ausgerichtete Studienansätze auf: Darstellende und angewandte Kunst, Schwerpunkt Malerei, in ihrer Heimatstadt auf der Krim, und Freie Kunst an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Die zuvor erlernte akademische Theorie und Praxis wurde hier kritisch hinterfragt. Die klassischen Regeln der Kunst wurden gebrochen, um einen eigenen erneuerten Kunstbegriff zu entwickeln. Raum durchdringend verknüpft sie lebensah authentische unmittelbare Alltagsbezüge mit der klassischen Ikonografie, Metaphern und Sehgewohnheiten. Unterschiedliche Einflüsse und Gegensätzliches werden vereint. Dafür bietet das Material Textil Eisermann die Basis, wo Ursprüngliches und Klassisches mit der folkloristischen Tradition kulminieren. Respekt vor dem Material und seiner Funktion lässt in der Zweckentfremdung eine Konfrontation aus der direkten Irritation entstehen. Das Material Textil bietet Eisermann die Möglichkeit, sich jenseits der klassischen Malerei in plastischer Dreidimensionalität auszudrücken.

Diese außergewöhnliche Art, sich ein eigenes Kunstschaffen zu erarbeiten, hat die Jury des marehalm Kultur-Fonds überzeugt, erstmalig die Laudation 2024 an die Künstlerin Anna Eisermann zu vergeben.