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Rückblicke

Ulla Ruissalo & Jochen Handke

Sa., 31. Mai 2025So., 6. Juli 2025

Ulla Ruissalo
Tango finlandia, Öl auf Leinwand

 

Jochen Handke, Berghotel, Linolschnitt, koloriert

 

Der gemeinschaftlich von den Künstlern gewählte Titel „Rückblicke“ verweist auf ihre über viele Jahrzehnte währende künstlerische Tätigkeit. Die Ausstellung will sich aber weniger als Werkschau verstehen, als sich vielmehr auf gedankliches Betrachten sowie bewusste Erinnerung von Vergangenem beziehen.

In der Gegenüberstellung der Malerei Ulla Ruissalos und den Hochdruckarbeiten Jochen Handkes entwickelt sich aus der Gegensätzlichkeit des Ansatzes die parallele Wirkung. Es ist die dargestellte Gefühlsamkeit, das unverstellt Authentische, das beiden Werken dem Betrachter entgegentritt.

Ulla Ruissalo setzt sich vor allem mit figurativen Darstellungen auseinander. Diese bilden entweder einen konkret narrativen Kontext oder sind unmittelbar themenbestimmend. Landschaften ihrer finnischen Heimat oder konkret erlebte Situationen, Eindrücke oder Empfindungen finden eine unmittelbare Umsetzung.

Erzählerisch und dennoch entfremdet von gängigen Sehgewohnheiten, bestimmt eine eigenmächtige Gesetzmäßigkeit die einzelnen Themen. Aufgelöste Perspektiven oder vereinfachte Physiognomie lässt den Kern des Erlebten direkt nachempfinden. Bildsegmente werden zudem durch die divergierenden Fluchtpunkte voneinander separiert, aus der sich eine Fokussierung ergibt. Eine kompositorische Gleichwertigkeit einzelner Bildebenen schließt eine konventionelle Bilderfassung aus. Formale Vereinfachung und expressive Übersteigerung stehen sich gegenüber.

Jochen Handke arbeitet vorrangig mit Linolschnitt und lässt ausdrucksstarke, expressive Darstellungen aus der Farbigkeit und seinen formalen Gestaltungskriterien entstehen. Gespannte und gelängte Linien stehen innerhalb eines schematischen Aufbaus konstrastierenden Leerflächen gegenüber.

In expressiver Linienführung und Formensprache sind in Kombinationen verschiedener Techniken mono- bzw. polychrome Einplattendrucke komponiert, die zudem partiell koloriert werden. Die damit gesetzten Akzente erweitern die kompositorischen Mittel.

Die einzelnen umgesetzten Themen konzentrieren sich auf Landschaften oder sind von der Literatur bzw. Kunst inspiriert, woraus sich selbständige charakteristische Kompositionen ergeben. Lebensprägende Sehgewohnheten werden in ihrer Pauschalierung aufgehoben, personifiziert und treten allegorisch in Erscheinung.

Veranstalter: Richard Haizmann Museum